MSM: Funktion, Studien, Wirkung, Lebensmittel, Nahrungsergänzung (2024)

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MSM, auch als Methylsulfonylmethan oder Dimethylsulfon bekannt, ist eine organische schwefelhaltige Substanz, die natürlich in einigen unverarbeiteten pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vorkommt. Der Nährstoff übernimmt auch im menschlichen Körper bedeutende Funktionen und lässt sich dort in unterschiedlich hohen Konzentrationen nachweisen. Mehrere Studien mit MSM ergeben Hinweise auf eine durchaus vielseitige Wirkung.

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Schwefel: Funktionen und Symptome bei Schwefelmangel

Funktionen von MSM

Der Körper ist auf den lebensnotwendigen Baustein Schwefel und dessen schwefelhaltigen Verbindungen wie MSM angewiesen, weil zahlreiche Körperfunktionen und Stoffwechselprozesse von ihm abhängen. Schwefel ist nicht nur an Enzymen und speziellen Eiweißkörpern beteiligt, sondern wird auch für den Aufbau und Erhalt von Bindegewebe, Haaren und Nägeln benötigt.

Funktion im Stoffwechsel

Nicht nur im Stoffwechsel von Fetten und Kohlenhydraten, sondern auch bei der Bildung und Verstoffwechselung von einigen Vitaminen wie Vitamin B1, Thiamin, Biotin, Pantothensäure, Vitamin C und einigen Mineralstoffen ist der Körper auf Schwefel und schwefelhaltige Verbindungen angewiesen. Die Funktion und Produktion des Hormons Insulin, das im Kohlenhydratstoffwechsel den Blutzucker beeinflusst, wird ebenso durch MSM gesteuert. Auch der Säure-Basen-Haushalt ist auf MSM angewiesen, um das Gleichgewicht aufrechterhalten zu können.

MSM beeinflusst Haut, Haare, Nägel und Schleimhäute

Schwefelhaltige Verbindungen wie MSM fördern den Aufbau von glänzendem und vollem Haar und kräftigen Nägeln. Methylsulfonylmethan sorgt außerdem für ein klares Hautbild und ein geschmeidigeres Narbengewebe. Schwefel, beziehungsweise MSM stehen beim Aufbau von Körpergeweben neben einigen anderen Nährstoffen wie Vitamin C in enger Verbindung mit dem Struktureiweiß Kollagen.

Neben dem Erhalt der Haut ist MSM auch am Erhalt und Schutz der Schleimhäute beteiligt. Es ist in der Lage, eine schützende Verbindung mit den menschlichen Schleimhäuten einzugehen und verhindert dort die Anlagerung von Allergenen, wie sie in Verbindung mit Nahrungsmittelallergien, Pollenallergien, Hausstauballergien oder Tierallergien auftreten.

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Immunsystem: Motor der Gesundheit

Immunsystem

Antikörper (Immunglobuline) sind ein wesentlicher Teil des Immunsystems im Kampf gegen schädliche Eindringlinge. Es handelt sich dabei um y-förmige Proteine, die unter der Mitwirkung von Schwefel und MSM entstehen. MSM trägt außerdem im Zusammenspiel mit dem Immunsystem dazu bei, die Zellen zu erneuern, zerstörte Körperzellen wiederaufzubauen und hemmt zudem Entzündungen im Körper.

Organfunktionen benötigen MSM

Schwefel sowie MSM sind in allen Organen nachweisbar, darunter im Gehirn, im Herz und in den Nieren. Auch die Augennetzhaut ist auf schwefelhaltige Nährstoffe angewiesen. In der Leber wird die Ausscheidung von Giftstoffen gefördert, in der Galle sind schwefelhaltige Substanzen an der Herstellung der Gallenflüssigkeit beteiligt.

MSM bildet die Basis von Glucosamin

Glucosamin ist eine natürliche körpereigene Substanz, die sowohl im Bindegewebe wie auch in den Knorpeln und der Gelenkflüssigkeit vorkommt. Der Aminozucker Glucosamin wird auf Basis von MSM gebildet und vom Körper auch eingesetzt, um verschiedene Körperbereiche und Körperbestandteile wie Sehnen, Herzklappen oder die Haut zu erhalten.

Studienlage rund um MSM

In isolierter Form steht das geruchlose, leicht bitter schmeckende MSM im Zentrum zahlreicher Studien. In isolierter Form handelt es sich um eine weiße und kristalline Substanz, die 34 Prozent Schwefel enthält und damit als wertvoller natürlicher Schwefelspender gilt. Zudem wird Methylsulfonylmethan aus der Nahrungsergänzung schnell vom Körper aufgenommen und im Normalfall vollständig verstoffwechselt, so dass keine Rückstände bleiben, die sich anreichern.

Bei Untersuchungen, die bislang mit Methylsulfonylmethan im Labor, an Tieren und Menschen durchgeführt wurden, zeigten sich dosierungsabhängig verschiedene Wirkmechansimen. Dabei ergaben sich zahlreiche Hinweise auf positive Wirkungen.

Die Forscher wiesen in dem Zusammenhang jedoch darauf hin, dass Ergebnisse aus Labor- und Tierversuchen nicht ohne weiteres auf den Menschen übertragbar sind und die ermittelten Trends zur Wirksamkeit und den Wirkungen von MSM weitere Untersuchungen erfordern.

Laborstudien mit Methylsulfonylmethan

Bei einigen Laborstudien zeigten sich nach dem Einsatz von MSM allein oder teilweise auch im Komplex mit anderen Nährstoffen verschiedene Wirkungen. Neben einer antioxidativen und antientzündlichen Wirkung ergaben sich bislang auch Hinweise auf eine positive Wirkung im Knochenstoffwechsel und gegen einige Krebsformen.

Antioxidative Wirkung

MSM wirkte antioxidativ, indem es die Bildung von freien Sauerstoffradikalen bei einem speziellen Protein verhinderte. Bei Patienten mit AIDS ist dieses Protein für den Rückgang der kognitiven Funktion verantwortlich. Durch Methylsulfonylmethan konnten die Neuronen vor oxidativem Stress geschützt werden.

Antientzündliche Wirkung

MSM wirkte in den entsprechenden Studien antientzündlich, indem es in isolierten Fresszellen des Immunsystems (Makrophagen) mehrere Botenstoffe der Entzündung hemmte.

MSM wirkte in einigen Laborversuchen antikanzerogen

Bei der Laboruntersuchung in Verbindung mit Darmkrebszellen löste MSM den Tod der Krebszellen aus, so dass Forscher darin Hinweise auf die Möglichkeit einer alternativen Behandlung von Krebs sehen. In verschiedenen Studien zeigte MSM dosisabhängig ebenfalls gegen Leberkrebszellen, Magenkrebszellen, Speiseröhrenkrebszellen, Blasenkrebszellen und Brustkrebszellen mehrere positive Wirkungen.

Knochenaufbauende Wirkung

Im Laborversuch ergab eine Kombination von MSM, Silizium, einem Extrakt aus schwarzer Johannisbeere und Glucosaminsulfat eine positive Wirkung auf den Knochenstoffwechsel.

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Diabetes mellitus: Symptome, Ursachen, Therapie, Ernährung

Tierstudien mit Methylsulfonylmethan

Mehrere Tierstudien befassten sich mit der Wirkung auf körperliche Beschwerden nach der Gabe vom Methylsulfonylmethan.

Altersbedingte Arthrose

Sowohl unter alleiniger Gabe von MSM, wie auch besonders in Kombination mit Präparaten gegen Arthrose, ergaben sich Hinweise auf antientzündliche Wirkungen.

Autoimmunerkrankungen

Eine MSM-Gabe von 6 bis 8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht zeigte bei genveränderten Mäusen der Autoimmunstämme C3H/lpr und MRL/lpr sowie bei männlichen Autoimmun-Mäusen (BXSB) eine Verlängerung der Lebenszeit von 5,5 auf 10 Monate.

Ohrschwellung

Im Tierversuch führte die örtliche Verabreichung von 500 bis 1250 Milligramm Methylsulfonylmethan pro Ohr zu einer deutlichen Abnahme der Schwellung.

Stoffwechselstörungen

Bei Tierversuchen mit überernährten und genveränderten Mäusen stellte sich heraus, dass sich nach Gabe von MSM bei den Mäusen mit Diabetes und Übergewicht die Insulinempfindlichkeit erhöhte und die Serumkonzentration von Insulin sich verringerte.

In einem Tierversuch mit kalorienmäßig überernährten Mäusen, ergab sich nach der Gabe von Methylsulfonylmethan eine Abnahme des Blutzuckeranstiegs.

Die positive Entwicklung lässt die Forscher einen möglichen Einsatz von Methylsulfonylmethan bei Wohlstandserkrankungen wie Fettleber und Übergewicht mit Stoffwechselstörungen vermuten.

Entzündliche Darmerkrankung

Im Tierversuch mit Ratten, bei denen die entzündliche Darmerkrankung Colitis durch Essigsäure ausgelöst war, besserte sich die Darmschädigung. Diese Effekte stehen allerdings den Ergebnissen einer klinischen Studie mit Colitis-Ulcerosa-Patienten entgegen, bei der die Schwefelzufuhr sich als nicht gut verträglich herausstellte.

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Colitis ulcerosa: Krankheitsbild, Symptome und Therapie

Humanstudien mit Methylsulfonylmethan

Neben Labor- und Tierstudien liegen bislang auch zahlreiche Humanstudien mit MSM auf unterschiedlichen Gebieten verschiedenen vor. Untersucht wurde die Wirkung beim Menschen etwa im Zusammenhang mit sportlichen Aktivitäten, Heuschnupfen, Hämorrhoiden und Rosacea. Weitere Forschungsbereiche bezogen sich dagegen auf die Kniearthrose, Rückenschmerzen und den Heilungsverlauf nach einer Schulteroperation. Es kamen in einigen Studien auch MSM-Kombipräparate zum Einsatz.

MSM im Sport

Bei Extremsportlern erfolgte durch MSM die Senkung der oxidativen Stressbelastung, so dass sich Hinweise auf eine Verbesserung der Situation im Stoffwechsel und der Arbeitssituation ergaben.

Bei sportlicher Belastung wurden unter MSM-Gaben bei Knie-Übungen Entzündungsreaktionen gedämpft. Durch Einzeldosen von 20 oder 100 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht stieg beim standardisierten Laufen nur im Bereich des Plasmas die antioxidative Kapazität an.

Heuschnupfen

In einer 1-monatigen Studie zeigte sich bei den Patienten nach täglicher Gabe von 2600 Milligramm MSM, dass sich die Beschwerden und die Blutwerte gebessert hatten.

Hämorrhoiden

In einer Studie ergaben sich nach der örtlichen Anwendung eines Gels mit MSM, Hyaluronsäure und Teebaumöl bei den Patienten der Verum-Gruppe eine deutliche Besserung der Beschwerden im Hinblick auf Blutungen, den Entzündungsgrad, Schmerzen im Afterbereich

Rosacea

Die 1-monatige lokale Behandlung von Rosacea-Patienten im Stadium I bis III mit einer Creme, die MSM und Silimarin enthielt, zeigte eine deutliche Besserung in den Bereichen Papeln, Hautröte, Hautfarbe, Juckreiz und Hautturgor. Besonders im Stadium I waren die Ergebnisse deutlich.

MSM bei Kniearthrose

In zahlreichen Studien und Placebo-Studien wurde MSM als Monopräparat oder im Vergleich mit anderen Substanzen und Wirkstoffen untersucht. Darunter berichteten beispielsweise Patienten bei einer Dosis von 3 x täglich 1125 Milligramm sowie täglich 2 x 3000 Milligramm, dass sich Schmerzen und Funktion deutlich besserten.

Eine andere Studie ergab, dass die Kombination von 1500 Milligramm Methylsulfonylmethan und 1500 mg Glucosamin der einfachen Gabe von 1500 Milligramm Methylsulfonylmethan über 12 Wochen unter anderem in Bezug auf die Entwicklung und das Ausmaß der Schmerzen überlegen war. Mit zunehmender Anwendungszeit ergaben Untersuchungen eine Verbesserung der untersuchten Parameter.

In einer weiteren Studie gingen der Knorpelabbau und die Beschwerden unter der Gabe von 7 Tabletten mit 1200 Milligramm Hydrochlorid, 300 Milligramm Methylsulfonylmethan, 200 Milligramm Haiknorpel, 105 Milligramm Blattextrakt aus der Guave, 5,6 Mikrogramm Vitamin-D und 7,5 Milligramm Vitamin B1 in einem Zeitraum von 16 Wochen messbar zurück.

Eine 12-wöchige Placebo-Studie, während der die Verum-Gruppe 1 Kapsel mit MSM, Sternumkollagen, Cetylmyristoleat, Lipase, Vitamin C und dem Enzym Bromelain einnahm, ergab im Vergleich eine deutliche Besserung der Kniebeschwerden und der Lebensqualität.

Es gab auch eine 14-wöchige Abnehm-Studie mit einer Gruppe übergewichtiger Frauen mit Arthrose in den Knien, die ein MSM-Kombinationspräparat einnahm und einer Placebo-Gruppe übergewichtiger Frauen mit Knie-Arthrose. Neben der Einnahme von 6 Tabletten und standardisierter Ernährung übten beide Gruppen Bewegung aus. Obwohl in beiden Gruppen der Kniearthrose-Patientinnen eine Gewichtsabnahme festgestellt wurden, war eine positive Wirkung trotz eines angegebenen Wirksamkeitstrends in Verbindung mit den Knieschmerzen nicht messbar. Das eingenommene MSM-Präparat der Verum-Gruppe bestand aus 6 Tabletten, die neben dem Vitamin B3 und den Mineralstoffen Zink und Natrium, auch eine Kombination aus Glucosamin, Weihrauchextrakt, Weidenrindenextrakt und dem sekundären Pflanzenstoff Rutin sowie Chondroitinsulfat enthielten. Chondroitinsulfat wird entweder natürlich aus dem Knorpel von Rindern oder Haien gewonnen oder künstlich hergestellt.

Schulter-Operation

Ein nach der Operation über 3 Monate verabreichtes Kombipräparat bestehend aus 1000 Milligramm MSM, 1000 mg Arginin-L-Ketoglutarat, 600 Milligramm hydralisiertem Hyaluron vom Typ 1, 125 Milligramm Vinitrox, 50 Milligramm, 100 Milligramm, Bromelain sowie 1250 Milligramm Vitamin C führte zu deutlich geringeren Schmerzen und einem besseren Heilungsverlauf.

Rückenschmerzen

In einer 12-wöchigen Studie wurde die Wirksamkeit einer üblichen Physiotherapie gegenüber einer Physiotherapie mit zusätzlicher Gabe eines MSM-Kombinationspräparates untersucht. Die Teilnehmer der zweiten Gruppen bestätigten mit einfachen Auswertungsinstrumenten nach 4 Wochen eine gesteigerte Besserung, die sich an empfindlicheren Auswertungsinstrumenten aber nicht mehr bestätigte.

Tendopathie der Achillessehne

In der Placebo-Studie wurden zusätzlich zur 3-maligen Schockwellentherapie über 60 Tage von der Verum-Gruppe 2 Sachets mit einem MSM-Kombipräparat bestehend aus 550 Milligramm Methylsulfonylmethan, 500 Milligramm Arginin-L-Ketoglutarat, 300 Milligramm hydralisiertem Hyaluron vom Typ 1, 125 Milligramm Vinitrox, 50 Milligramm Bromelain sowie 60 Milligramm Vitamin C eingenommen. Bei der Verum-Gruppe ermittelten die Forscher nach 6 Monaten eine deutlichere Zufriedenheit und vergleichsweise geringere Schmerzen.

MSM ist nur in Form von Nahrungsergänzung erhältlich

Da Experten die Studienlage zu MSM derzeit als „nicht ausreichend“ einschätzen, ist die Substanz nicht als Arzneimittel zugelassen.

Methylsulfonylmethan wurde von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) nicht als neuartige Lebensmittelzutat eingestuft und in den Novel-Food-Katalog aufgenommen, weil es sich bereits vor dem 15. Mai 1997 in einigen Mitgliedstaaten als Nahrungsergänzungsmittelzutat im Verkehr befand.

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Molybdän und Molybdänmangel: Symptome, Tagesbedarf, Lebensmittel

MSM darf als Nahrungsergänzungsmittel (Supplements) ohne eine Vorgabe für eine Höchstmenge oder Mindestmenge verkauft werden. Gesundheitsbezogene Angaben für MSM sind der Health-Claims-Verordnung nach für Nahrungsergänzungsmittel nicht erlaubt.

Erhältlich ist Methylsulfonylmethan am oft in Form von Pulver, Tabletten oder Kapseln hauptsächlich in spezialisierten Online-Shops. Neben Monoprodukten finden sich einige Kombiprodukte mit MSM auf dem Markt. Auch Glucosamin ist in Form von Glucosaminsulfat Bestandteil mancher MSM-Nahrungsergänzungen.

Dosierung und Einnahme vom MSM

Bei bisherigen Untersuchungen handelte es sich hauptsächlich um Dosierungen bis höchstens 6 Gramm an MSM pro Tag. Höhere Dosierungen kamen seltener zum Einsatz. Manche Anbieter unterscheiden im Hinblick auf die Tagesdosis zwischen vorbeugenden Gaben, stressbedingten Gaben und therapiebegleitenden Gaben. Zur Vorbeugung werden von ihnen beispielsweise täglich 500 bis 1000 Milligramm empfohlen. Bei hohem Stressaufkommen sind es 1000 bis 2000 Milligramm, im Rahmen einer Therapie können es aber auch zwischen 1000 und 4000 Milligramm sein.

In Verbindung mit der Einnahme raten Experten dazu, MSM nicht zusammen mit heißen Getränken oder warmen Mahlzeiten zu verwenden, da es nicht hitzebeständig ist und so seine Wirksamkeit verliert.

Experten raten in Verbindung mit der Einnahme von schwefelhaltigen Nahrungsergänzungen auch dazu, auf eine ausreichende Molybdänversorgung zu achten, da sich ansonsten eine toxische Wirkung auf das Nervensystem ergeben kann.

Nebenwirkungen von MSM

Die Verträglichkeit von MSM wird bislang als gut eingestuft und es sind keine toxischen Wirkungen bekannt. Berichtet wird nur gelegentlich von möglichen kurzfristig auftretenden Nebenwirkungen wie Hautreizungen, Magen- Darmbeschwerden oder allergischen Reaktionen der Haut. Selten entsteht ein Glaukom.

Zu Nebenwirkungen bei einer Langzeiteinnahme sind derzeit noch keine Daten verfügbar.

Gegenanzeigen

Bei der Einnahme von bestimmten Medikamenten raten Experten dazu, vor Beginn der MSM-Anwendung ärztlichen Rat einzuholen. Dieses betrifft besonders blutverdünnende Präparate wie Marcumar, Heparin oder Aspirin.

Handelt es sich bei der MSM-haltigen Nahrungsergänzung um ein Kombiprodukt mit dem zusätzlichen Bestandteil Glucosamin, kann es außerdem durch diese Substanz zu Wechselwirkungen bei bestimmten Personengruppen kommen. Glucosamin, das in höherer Dosierung auch in einigen Arzneimitteln bei Kniearthrosen enthalten ist, kann nach Mitteilung vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bei Personen, die Blutgerinnungshemmer einnehmen, die Wirkung der Medikamente verstärken und zu Blutungen führen.

Personen mit Molybdänmangel aufgrund von Ernährungsdefiziten oder aufgrund eines angeborenen Mangels des Enzyms Sulfit-Oxidase, dass Schwefelsalze (Sulfite) abbauen kann. Bei der Gabe von MSM und anderen schwefelhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln muss sichergestellt sein, dass der Abbau durch eine normale Funktion des Enzyms Sulfit-Oxydase nicht behindert wird, damit das Sulfit, das toxisch auf das Nervensystem wirkt, entsprechend vom Körperabgebaut werden kann.

Bei der Behandlung von Venenschwäche allein mit MSM nahm die Beinschwellung zu, in Verbindung mit EDTA verstärkte es jedoch die positive Wirkung.

Lebensmittel mit MSM

Nennenswerte Gehalte an MSM kommen beispielsweise in schwefelhaltigen pflanzlichen Lebensmitteln wie Knoblauch, Zwiebeln und Bärlauch vor, aber auch in Brokkoli, Tee, Sauerkraut oder dem Tomatenmark. Es findet sich ebenfalls in tierischen Produkten wie Rohmilch, Fisch, Fleisch und Eiern.

Da MSM nicht hitzebeständig ist, geht es beim Erhitzen verloren. Dadurch kann es bei Menschen, die viel Erhitztes und wenig Rohkost und Salate mit schwefelhaltigen Lebensmitteln auf dem Speiseplan haben, zu Ernährungslücken kommen. Auch bei Menschen, die einen erhöhten Bedarf haben, wie etwa Sportler oder körperlich schwer arbeitende Personen, der nicht über die ausgewogene Ernährung zu decken ist, können Ernährungslücken aufbauen.

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